Am Mittwoch, den 23. Februar 2022, nahmen die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Hotelfachschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe und Lehrkräfte der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen an einem Ronnefeldt-Teeseminar teil.
Durch das Seminar führte Herr Marko Illing, Restaurantleiter des Maritim Hotels Fulda und Lehrkraft der Berufsschule, der die Ausbildung zum „Teamaster Gold“ besitzt. Mit den einleitenden Worten „Lassen Sie sich auf eine Reise ein!“ und dem Tee „Morgentau“ als Aperitif begann Herr Illing zu erzählen, wie er die Welt des Tees entdeckte. Eigentlich sei er vor der Ausbildung zum Teamaster noch kein großer Teetrinker gewesen. Heute ist Tee für ihn eine Philosophie.
2006 wurde er von der Firma Ronnefeldt angesprochen, eine Fortbildung zum Teamaster aufzunehmen. Aufmerksam hörten die Schüler:innen und Lehrer:innen Herr Illing zu, wie er die verschiedenen Stufen vom Bewerbungsgespräch über die Prüfung als Teamaster Silver bis hin zum Teamaster Gold wiedergab. Seine Schilderungen waren so lebendig als wäre man dabei gewesen, sähe die Teefelder in Sri Lanka vor sich und pflückte nach dem „two leaves and a bud“ Prinzip.
Die Schulung konzentrierte sich auf die wichtigsten Teeanbaugebiete Asiens, wobei Herr Illing zusammenfasste: „China steht für den grünen Tee“. Die bedeutendsten Anbaugebiete sind in Indien Assam, Darjeeling und Sri Lanka. Man unterscheidet vier Pflückzeiten (Frühlings-, Inbetween-, Sommer- und Herbstpflückung). Auf die Qualität des Tees wirkt sich auch die Anbauhöhe aus (Assam mit ca. 300 hm, Ceylon bis 2000 hm). Auf den Teefeldern arbeiten in der Regel nur Frauen, denn diese haben genau das Fingerspitzengefühl, das für die Ernte des Tees notwendig ist. Sie ernten bis zu 20 kg pro Tag. Die Männer verrichten die Arbeiten in der Fabrik.
Bei der Weiterverarbeitung wird der Tee nach Blattgraden (Blatttee, Broken, Fannings und Dust) und Blattgrößen (z.B. FTGOP) sortiert. Inmitten einer jeden Teeplantage steht immer ein großer Baum, der sogenannte Mothertree (Wasserbaum), der bis zu 15 m hoch wird und die Teebäume und -büsche mit genügend Wasser versorgt.“
Auch ein kurzer Einblick in die Geschichte des Tees durfte nicht fehlen. Herr Illing erzählte, dass die Engländer im 19. Jahrhundert den Tee aus Sri Lanka mit dem Schiff transportierten. Dabei wurde auch der aromatisierte Schwarztee „Earl Grey“ erfunden, als Tee aus einer Teekiste, die beim Transport umgekippt sei, mit Bergamottöl aus einem ebenfalls umgekippten Fass übergossen wurde. Nachdem der Earl Charles Grey diesen probierte und ihn so gut fand, fing er an, ihn diesen unter seinem Namen zu verkaufen.
Während der Fortbildung, die als Teestunde zelebriert wurde, gab es für die Teilnehmer:innen kleine Gurkensandwiches, Lachstatarhäppchen, Matchakekse, Scones und Earl Grey Teekuchen.
Anschließend führten die Teilnehmer:innen einen sensorischen Vergleich verschiedener Teesorten durch. So galt es bei einem Darjeeling (First flush), Darjeeling (Second Flush) und Ceylon-Tee Farbe, Geruch, Geschmack und Blattgrad zu bestimmen, was gar nicht so einfach war!