Der Sozialkundeunterricht dient der politischen Bildung und orientiert sich an der Lebens- und Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler.
Er führt sie schrittweise zu einer methodisch und inhaltlich angemessenen Auseinandersetzung mit Problemen von Gesellschaft und Umwelt, indem er Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Einsichten vermittelt, die grundlegend für das Verständnis politischer, sozialer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher, rechtlicher und kultureller Sachverhalte sind.
Auszug aus dem Lehrplan für Berufsschulen:
Sozialkunde in der Berufsschule dient der politischen Bildung. Sie soll den jungen Menschen befähigen, in politischen Fragen rational zu urteilen. Der Unterricht strebt deshalb folgende Ziele an:
Bereitschaft,
die freiheitliche demokratische Ordnung, wie sie im Grundgesetz und in der Verfassung des Freistaates Bayern festgelegt ist, zu bejahen und zu verteidigen sich in gegebenen Fall für Freiheit, Frieden, Recht und Menschenwürde auch tätig einzusetzen begründete Standpunkte und Werthaltungen anderer Menschen zu achten und zu tolerieren demokratische Verantwortung zu übernehmen und Rechte und Pflichten in der Gesellschaft wahrzunehmen Verantwortung für Natur und Umwelt zu übernehmen und an der Lösung bestehender Umweltprobleme aktiv mitzuarbeiten.
Fähigkeit,
Urteile auf Widersprüche, zugrundeliegende Wertvorstellungen und Interessen zu überprüfen Aussageweisen (Ist- oder Soll-Aussagen, Beschreibungen, Erklärungen, Deutungen, Wertungen) zu unterscheiden sich die für die Beurteilung eines Sachverhaltes notwendigen Informationen zu beschaffen und anzueignen bzw. Informationsdefizite und Ungewissheiten zu beschreiben Texte auszuwerten, aus Statistiken und Bildmaterial Sachinformationen zu entnehmen einen Sachverhalt von verschiedenen Seiten zu sehen in vielschichtigen und prozesshaften Zusammenhängen zu denken.
Die Schüler sollen erkennen, dass
- einseitige Beschreibungen und Erklärungen einen begrenzten bzw. verfälschten Aussagewert haben
- Politik sich notwendigerweise auch als Herrschafts- und Machtverhältnis darstellt, in dem sich Konflikt- und Integrationsvorgänge abspielen
- Institutionen mit begrenzter Zwecksetzung , rechtliche Regelungen und ordnungspolitische Grundentscheidungen notwendig sind
- das Setzen von Prioritäten und das Eingehen von Kompromissen unumgänglich ist
- nicht nur die Entscheidungsinhalte Wirkungen auf die beteiligten und betroffenen Menschen haben, sondern auch die Verfahren, wie Entscheidungen zustandekommen
- durch Umweltzerstörung und -verschmutzung zunehmend Gefahren für die Existenz der Menschheit und die Natur selbst entstehen.
Der Lehrplan umfasst wesentliche Inhalte der politischen Ordnung, der politischen Prozesse, der politischen Ethik und der internationalen Politik sowie die für die Berufsausbildung wesentlichen wirtschafts- und rechtskundlichen politischen Inhalte.